Kaiserstein Billig Wie bereits an der Standortanalyse Rauschengraben R bei Rheder festgestellt, verläuft eine Kalenderlinie von der Billiger Kapelle P über den Kaiserstein KS und die ehemalige römische Straßensiedlung Belgica Vicus V zum Hardtwald H. Diese Linie wurde als Kaisersteinlinie bzw. Rhederer Kalendernebenlinie bezeichnet. Sie verläuft vom Rauschengraben aus betrachtet bei 309o 42 34 Grad in Richtung NNW und entspricht der Sommersonnenwendbetrachtung (Untergang) vom Rauschengraben aus Richtung Kaiserstein am 21. Juni. gesehen. Retrograd betrachtet lassen sich vom Standort Kaiserstein bei Billig Sonnenbeobachtungen zur Wintersonnenwende (Aufgang) über dem Standort Rauschengraben durchführen.. Diese Linie verläuft vom Kaiserstein aus betrachtet auf 127o 56 27 am 21. Dezember.
a) Sommersonnenwende
SSW Aufgang Die hieraus sich ergebenden 4 Kombinationen mit den zwischenliegenden Kultstätten bei Antweiler und am Lichtenberg betragen somit 3 mal 4 = 12 mögliche Kalenderstandorte oberhalb von Lessenich / Rißdorf und 4 weitere bezogen auf den Standort 2 bei Antweiler; insgesamt also mindestens 16 anzunehmende verschiedene Kultstätten. Die Komplexität und fehlende Entscheidungsprämissen lassen hier nur auf weitere Analysen in der Zukunft verweisen; falls sich das System von Kultstätten als Kalendersystem bewahrheiten sollte. Die oberhalb von Antweiler spätestens ab der Römerzeit durchgeführte Eisengewinnung führte zu massiven Erdbewegungen und dem Vorhandensein eines auch 2006 noch teilweise vorhandenen Ringwalls bzw. Wallabschnittes und weiterer Erdbewegungen im Zusammenhang mit Planierungsarbeiten durch die belgische Armee. Zum Standort Kaiserstein In den Jahren 2002 bis 2005 wurden mehrere Überfliegungen gemacht, die einige aufschlussreiche Aufnahmen erbrachten. Durch die starke römischen Besiedlung verwischen sich allerdings vorzeitliche, keltische und römische Spuren.
Die beiden nebeneinanderliegenden Hauptstandorte für Sonnen- und Mondwendenbetrachtungen liegen im nordöstlichen Teil des Kalendersystems und stellen den östlichsten Punkt dar (Stand Nov. 2006).
Etwa 20 m von der Straße L 176, die von Billig südöstlich Richtung B 51 verläuft und zwischen den Orten Kreuzweingarten und Rheder endet, liegt die Kultstätte Kaiserstein. Im Feld finden sich zahlreiche Scharrungen, die zu verschiedenen Jahreszeiten verschiedene Oberflächenabdrücke erkennen lassen. Die Bilder lassen einen besiedelten Bezirk ähnlich der Größe des bekannten Belgica Vicus erkennen.
grün =
ehemalige Wege (röm) Hinweise: Zu Mondwenden wurden an mehreren Stellen des Kalenders jeweils 2 Standorte (aktiv + passiv) festgestellt. Ein weiterer Standort müßte in dieser Darstellung etwa unten in der Mitte liegen. Anhand der Betrachtung der Bilder hat es den Anschein, dass sich hinter dem Standort Kaiserstein noch mehr verbirgt, als derzeit bekannt ist. Es gibt keine Ausgrabungen aus der Römerzeit. Das Gebiet entspricht in Größe etwa dem bekannten Teil von belgica Vicus. Ein moderner Verkehrskreisel etwa im Jahre 2010 an der T-Kreuzung dürfte manchen archäologischen Einblick vernichtet haben. Bergheim, den 10. November 2006, ergänzt 29. September 2014. Heinrich Klein |