Rauschengraben
Rheder Am 17. Mai 2006 wurde eine Begehung einiger Kultstätten bei Kreuzweingarten durchgeführt. Konkrete Ausgrabungen nach vorzeitlichen Anlagen oder Kalenderstandorten hat es nie gegeben; eine radiästhetische Auswertung war wünschenswert geworden, da einige Luftaufnahmen nur geringe Aufschlüsse über verschiedene Standorte zuließen. Ebenso war eine Ringwallanalyse vorgesehen. Bevor wir zum Hardtberg fuhren, kamen wir bei Rheder an der Flur Rauschengraben vorbei, welcher aufgrund von Luftaufnahmen und Azimutwertberechnungen als möglicher Kalenderstandort in Frage kommt. Darum zu Beginn erst hierüber ein Bericht. Entdeckung von Kalenderlinien Für den Rauschengraben Rheder war festgestellt worden, daß es sich offenbar um einen Kultort handelt, der zu Kalenderzwecken diente. Anhand eines Azimutwertberechnungsprogrammes und topografischer Kartenauswertungen fand sich eine Kalenderlinie in einem Gebiet, welches von römischen, keltischen und vorzeitlichen Stätten gut bestückt ist. Hierzu wurde die folgende Karte erstellt, wovon den Rauschengraben nur die rechts abgebildete Linie betrifft. Von einer topografischen Höhe im Hardtwald Nähe Hubertuskreuz (H) verläuft über den Standort Rauschengraben (R) eine Kalenderlinie über Belgica Vicus (V) und den Kaiserstein (KS) zur Kapelle Billig (P). Die Erklärung der anderen Linien geschieht andernorts.
Während der Kalenderanalyse des Wingardener Vorzeitkalenders fiel auf, dass die Kalenderlinie Billig-Lichtenberg Kreuzweingarten-Ringwall eine Parallele bei Rheder hat, die als Kalenderlinie Billig-Kaiserstein Rheder-Rauschengraben verläuft. (Linie P - KS V R H auf voriger Abbildung)
Zur Auswertung der Sonnenwendbetrachtungen waren vor der Begehung lediglich einige Berechnungen anhand eines Azimutwertberechnungsprogramms vorhanden, die zu einer wesentlich markanteren Stelle am Kaiserstein führten. Diese Linie wurde als Kaisersteinlinie bzw. Rhederer Kalendernebenlinie bezeichnet. Sie verläuft vom Rauschengraben aus betrachtet bei 309o 42 34 Grad in Richtung NNW und entspricht der Sommersonnenwendbetrachtung (Untergang) vom Rauschengraben aus Richtung Kaiserstein am 21. Juni. gesehen. Retrograd betrachtet lassen sich vom Standort Kaiserstein bei Billig Sonnenbeobachtungen zur Wintersonnenwende (Aufgang) über dem Standort Rauschengraben durchführen.. Diese Linie verläuft vom Kaiserstein aus betrachtet auf 127o 56 27 am 21. Dezember. Somit ergaben die ersten Auswertungen, dass 2 Standorte Rauschengraben vorhanden gewesen sein mussten.
Der Standort am TP 242,3 in der Nähe des Kreuzweingartener Sportplatz ist für eine Mondaufgangsbetrachtung geeignet. Diese findet etwa alle 28 Tage statt. Eine weitere Untersuchung dieser Kalenderlinie ist hier an dieser Stelle nicht vorgesehen. An Stelle der abgebildeten Scheune S befindet sich 2006 eine Scharrung. Diese ist auch am Punkte Sch ersichtlich. Ende der 50er Jahre wurde an bezeichneter Stelle das Martinsfeuer abgebrannt. Unmittelbar im Bereich der drei Kultorte verlief der Römerkanal entlang etwa der Höhenlinie 215 m.
Die radiästhetischen Betrachtungen wurden von Herrn Bongart aus Eschweiler durchgeführt. Seine Ausführungen befinden sich andernorts. Auf der folgenden Abbildung sieht man die dunkelgrüne Einfärbung des jungen Getreides. Hier etwa im Radius von etwa 7 Metern wurde ein Kalenderstandort lokalisiert. Im Hintergrund liegt die Billiger Kirche. Sie ist ungefähr die Visierrichtung für den Sonnenuntergang, der am 21. Juni um etwa 21.46 Uhr stattfindet.
Die Standortuntersuchungen am Rauschengraben waren die ersten Untersuchungen, die wir gemeinsam durchführten. Sie waren bereichernd und hochinteressant. Bergheim, den 25. Mai 2006 Heinrich Klein
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