Der Mutscheidkalender Vorgeschichte zu Kalenderforschungen am Eifelrand |
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Anlaß zu den Editionen am Mutscheidkalender waren historische Editionen zum Michelsberg bei Karmantan.de, vorzeitliche Untersuchungen in Odesheim und Recherchen zum Lüfthildiskult in der dortigen Lüfthildiskapelle. Mehr hierzu bei: Vorzeitlicher Ort Odesheim. Im Jahre 2002 wurde während den Editionen zur Dorfchronik von Kreuzweingarten entdeckt, daß der bekannte etwa in den Jahren 150 - 50 vor Christus entstandene oval angelegte Ringwall am Hardtberge an seinem Ostende einige Grundstücks- und Böschungsverläufe aufweist, die im gedachten Radius eines möglichen Vorgängerkreises liegen. Mehrere Luftaufnahmen, wie in Abb. C zeigen in der Vergrößerung diese Verläufe in den Ausmaßen einer vermuteten Vorgängerkreisanlage. Der äußere Radius entspricht in etwa dem des Golorings, der bei etwa 170 Meter Durchmesser liegt. Durch die umfangreichen Erdarbeiten jedoch, die beim Ausbau zur bekannten ovalen Fortifikation des Ringwalles erforderlich waren, wurde dieser kleine innere Wallgraben abgetragen und das gewonnene Erdmaterial zum wesentlich größeren Wall der Ovalanlage verwendet. Der ursprüngliche Zweck des Kalenders am Kreuzweingartener Ringwall geriet in Vergessenheit. Die Archäologen fanden 1920 nur noch die bekannten Reste der ovalen Fortifikation, zur flachen Westseite hin als 2fache Murus Gallus hin versehen. Als durch die Forschungen am Goloring bei Koblenz bekannt wurde, daß bestimmte Höhen der Umgebung mit dem Goloring in Verbindung stehen und die Menschen früher durch Sonnenbeobachtung von diesen geeigneten Standorten aus Kalenderbeobachtungen durchführten, wurden die Untersuchungen am Ringwall auf geeignete Höhen der näheren Umgebung Kreuzweingartens begonnen. Die Auswertungen ergaben, daß der Lichtenberg bei Billig, Engelberg bzw. Watzenberg bei Kirchheim und Münster- bzw. Pohlenberg bei Wachendorf Sonnenauf- und Untergangsbetrachtungen über dem Ringwall bei Kreuzweingarten ermöglichen. Die Namen Engelberg, Lichtenberg und Bölzberg (Belenusberg?) bei Kreuzweingarten deuten auf keltische oder germaniische Lichtengel hin, nach denen unsere Vorfahren Berge benannten. Das in der Schweiz bekannte so genannte Belchendreieck verbindet 3 Berge, die als Belchen (kelt. Behl; glänzend, schimmernd, hell) im franz. Elsaß, Schwarzwald und in der Schweiz auf Sommersonnenwendlinien miteinander verbunden sind. Es ist davon auszugehen, daß bei allen Systemen die Sommersonnenwende im Mittelpunkt der Betrachtung stand. Sofern es sich um bäuerliche Kalender handelte, spielen Standorte für 15.5. (Sophientag; nach den 3 Eisheiligen, Beginn der Feldarbeit) und 11.11. (Martinstag; Zinstag, Ende der Feldarbeit) eine bedeutende Rolle. Aufgrund klimatischer Vorteile (Golfstrom) waren dies in England weiterhin der 1.5. und 1.11. Bei einer ersten Überfliegung wurde das Grabenwerk am Münsterberg Wachendorf entdeckt. Wie sich herausstellte, entsprach die Ausrichtung des Münsterberges auf den Ringwall einer Sonnenaufgangsbetrachtung über dem Ringwall etwa dem 15. Mai, dem Sophientag.
Eine Auswertung von weiteren Luftaufnahmen ergaben 3 weitere Kalenderstandorte, die mit dem Ringwall bei Kreuzweingarten auf markanten Kalenderlinien verbunden waren. Damit war ein erster Anhaltspunkt für die Richtigkeit der Annahme, daß es sich um ein vorzeitliches Kalendersystem handeln könnte, geglückt. Später wurde ein Grundsystem eines Kalenders erstellt und eine Modellspinne auf Folienpapier gedruckt die für die Auffindung von weiteren Standorten zu Hilfe genommen wurde. |
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Die Untersuchungen waren sehr umfangreich und das ursprüngliche Untersuchungsgebiet rund um den Keltenring Kreuzweingarten wurde mehrfach erweitert. Seinerzeit war noch keine Kenntnis über Kalendersysteme vorhanden. Das Projekt wurde Bäuerlicher Vorzeitkalender am Eifelrand und der Kalender Wingardener Vorzeitkalender benannt. |
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Abb. F - Hauptkalenderlinien - Meßschablone © Copyright vorzeitkalender.de - Anklicken zur Vergrößerung. |
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