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Abb. 54 - Kreisabdruck bei Hilterscheid, Auf dem Schülen |
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Abb. 55 - Kreisanlage bei Hilterscheid mit Kalenderlinien |
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Eine Kalenderanalyse für den als frühgermanischen Kreis eingestuften Abdruck erbrachte die Erkenntnis, daß durch den Mittelpunkt die überregionale 1.-Mai-Linie von Marthel nach Odesheim verläuft. Eine weitere mit dem Mittelpunkt verbundene Kalenderlinie (orange), die sich als Wirtschaftsweg abzeichnet, geht vom Kreismittelpunkt in Richtung Ost-Süd-Ost. Die Computeranalyse ergab eine Sonnenaufgangszeit für den 1.11. um 7:25 Uhr bei 112° 19' 35" (Grad, Minuten, Sekunden). Diese auch Allerheiligenlinie genannte Kalenderlinie kommt auch oberhalb und unterhalb der Anlage als anschließende Tangente vor. Die beiden 1.5. und 1.11.-Linien belegen einen bäuerlichen Charakter dieser Kalenderanlage. Weitere vorzeitliche Kreise bei Hilterscheid und Sasserath Eine Kette von Vorzeitkreisen auf der Martinslinie zwischen Hilterscheid, Sasserath, Sasserather Heide und Holzmülheim. Die Frage nach den Martinsnück bzw. Mertesnück. Im Zusammenhang mit den Kalenderforschungen wurden mehrere Kreisabdrücke neben der Kreisanlage bei Hilterscheid entdeckt. Es sind dies Hilterscheid 1, Das Phänomen der zusammenhängenden in einer Linie befindlichen kreisförmig sich andeutenden Wiesen ist ungeklärt. Landzuweisungen oder Weidebezirke kommen hier in Frage. In diesem Zusammenhang entsteht die Frage nach den Martinsbergen. Es sind dies Mertesnück bei Ohlerath
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Abb. 59 - Lage Kreisabdrücke zwischen Hilterscheid und Holzmülheim an der Martinslinie. 3 Martinsberge = Martinsnück, Mertesnück |
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Der Name Martinsberg findet sich auch als Bezeichnung für Straßen, Hotels oder Berge im sonstigen Eifeler Raum. Zu nennen sind: Hotel Am Martinsberg,
Andernach-Nickenich Anderweitig in Deutschland: Martinsberg, Weingarten (Altdorf) bei Ravensburg, Benediktinerabtei St. Martin |
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Kreisabdrücke auf der Martinstaglinie Hilterscheid - Holzmülheim |
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Abb. 60 - Kultlinie, Hilterscheider Wiesen |
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Abb. 61 - Durchmesser zwischen 200 - 240 m, Nr. 3 = 340 m |
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Abb. 62 - Wiesen, Kultlinie bei Sasserath |
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Abb. 63 - 3 Radien von 250 - 300 m Durchmesser |
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Untersuchung einer Kultlinie zum 1.11. auf der Achse Hilterscheid 1,2,3,4 - Sasserath 1,2,3,4,5 - Hollerberg/Holzmühlheim Standortbetrachtungen Sasserath 3 und 4 Ergänzend zu obiger Skizzierung der Kultlinie zum 1.11. ergaben sich Ermittlungen bezüglich der Durchmesser der kreisförmig angelegten Wiesen und Wäldchen. Da die Kreise teilweise zerpflügt, begradigt oder dem Gelände angepaßt wurden, ist ihre tatsächliche Form von der Idealform abweichend. Es wurde mehrere Messungen und eine Typologisierung der Kreise in der Berechnungseinheit Fuß durchgeführt. Hierbei gilt der megalithische, bzw. der karolingische Fuß, welcher auf der Basis von 3 Fuß = 1 Meter basiert. |
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Von rechts |
Hilter- |
Hilter- |
Hilter- |
Hilter- |
Sasse- |
Sasse- |
Sasse- |
Sasse- |
Sasse- |
Holler- |
m |
266 |
250 |
296 |
227 |
295 |
200 |
266 |
125 |
145 |
268 |
m |
297 |
275 |
300 |
242 |
358 |
220 |
286 |
166 |
152 |
276 |
m |
305 |
295 |
300 |
272 |
358 |
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m |
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278 |
402 |
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m |
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282 |
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Fuss (ca.) |
800 |
800 |
900 |
800 |
1000 |
700 |
800 |
500 |
450 |
800 |
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Einige der untersuchten Kreise entsprechen einem Durchmesser von rund 270 m. In einer Analyse könnte man durchaus von einer Landnahme der Germanen ausgehen, die um einen Mittelpfosten eine 400 Fuß lange Schnur anlegten und somit einen Kreis von 800 Fuß (=266 m) Durchmesser erzeugten. Die Abstände zwischen den Kreisen sind von Hilterscheid 1 bis Sasserath 5 gemessen: 397, 281, 209, 409, 289, 404, -, 457 m. Dies sind etwa 350 m im Durchschnitt, entsprechend 1000 - 1033 Fuß. Als Gesamtbild ergibt sich somit eine Landzuordnung für einen Bezirk von 350 x 350 m = 122500 qm (1225 ar = 12.25 ha = etwa 50 Morgen) für 7 nebeneinanderliegende Grundstücke an der Martinstaglinie nördlich von Hilterscheid und Sasserath. Zwischen den etwa 50 Morgen großen Zuordnungen kann man beidseitig für Böschungen, Einschnitten, Begradigungen, Durchgangsstraßen und Zugangswege (350-266,67m=83,33m) abziehen, sodaß eine Nettofläche von mehr als 71109,15 bis 100000 qm = 40 Morgen = 10 ha übrig bleibt. Legt man die Bruttofläche
von 50 Morgen zugrunde, so entspräche die Landzuordnung um
die angelegten Kreise etwa einem Fränkischen Landhuf. Dies
sind 30 Acker oder 1440 Ruten, das entspricht 11,968 Hektar. |
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Abb. 771 - Hilterscheider Kalenderlinien. An den kreisförmigen bäuderlichen Standorten entlang der Martinstaglinie nördlich von Hilterscheid verlaufen die auf den Odesheimer Kalendermittelpunkt verlaufenden Linien (v.l.) 1.Mai Beltaine, 15.Mai (Sophien/Eisheiligen) und 22.6. SSW. Die Entstehung des germanischen bäuerlichen Kalenders dürfte mit der Besiedelung Odesheims und Hilterscheids verbunden sein. Die Landzuteilungen von etwa 40 Morgen Weideland bringen Aufschluß auf die Besiedelungspolitik der Germanen. Weiter bei Sasserath 4 und Sasserath 5 finden sich 2 kleine Wäldchen auf Hügelkuppen etwas abweichend von der Martinstaglinie, die sich ebenfalls kalendarisch interpretieren lassen und ggf. in noch früheres Kalendersystem der Vorzeit gehören. |
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In der Fernbetrachtung erfährt man vom Standort Sasserath 5 aus einen Blick genau nach Süden auf 180 Grad entlang der weiß eingezeichneten Linie auf den Aremberg (8 km), der oberhalb der Ahr gelegen, einst einem der bedeutendsten Geschlechter der Eifel seinen Namen gab.
Ebenfalls von Sasserath 5 aus schaut man bei 127 Grad nach Südost und erblickt entlang der Wintersonnenwendlinie bei 127 Grad die Hohe Acht (18 km), den höchsten Berg der Eifel. Sasserath 5 erfährt weiterhin zum Michelsberg hin eine weitere kalendarische Bedeutung. Hierzu an anderer Stelle mehr. In Verbundenheit mit der Martinstaglinie zwischen dem Standort bei Hilterscheid und dem Standort Hollerberg bei Holzmühlheim kommt somit Sasserath 5 eine besondere Bedeutung zu. |
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Der Name Hilterscheid Hiltja bedeutet im althochdeutschen = Kampf. Hildegard, Hiltrud, aber auch Brunhild, Krimhild und Gerhild sind abgeleitete Namen. Vom Namen Hildegard (Gard=Zaun) läßt sich auf den Begriff Kampf/Zaun ableiten. Der Name Hilde ist im weitesten Sinne als Beschützerin oder Kämpferin an der Grenze zu deuten. Anzunehmen ist der Name Hilde somit als Steinsetzerin und Grenzwächterin bei der Besiedlung der Mutscheid. Hilda, andernorts auch Hulda genannt, war eine Göttin des Krieges, die zu den Asen gehörte. Hulda bedeutet soviel wie guter weiblicher Geist. Hulda, Holda gilt als Frau Holle, ihr ist der Holunder heilig. Allerdings wird ihr Name anrüchig, wenn sie Wotan auf wilder Jagd mit dem Wagen begleitet. Hexenimage und Aberglauben begleiten ihren Ruf der fruchtbringenden Göttin die der Erd- und Muttergottheit nahesteht. Hilde kommt auch im Namen Lüfthildis vor, die in Odesheim und an der Ahr verehrt wird. (Germ. Luithilde = Kämpferin für das Volk) Ihr Zeichen war die Spindel, mit der die Heilige einst einen Streit bei Rheinbach-Lüftelberg schlichtete, indem sie mit der Spindel eine Grenze zog. Hildegard von Bingen war eine große deutsche Mystikerin. Ihr Name wird auch mit der Rolle der Frau erwähnt. Sie war Künstlerin, Wissenschaftlerin, Dichterin und Ärztin. Ihr letztes großes Werk war des "Buch der göttlichen Werke", ein den ganzen Kosmos betrachtendes Werk. Hildegard schrieb Bücher über Heilpflanzen und Bäume und ihr Kloster Rupertsberg bei Bingen galt als Ort für Genesung suchende. Erwähnt sei an dieser Stelle der Name Hollerberg, eine Erhöhung bei Holzmülheim, der Ortsname Hollerath in der Schneeeifel und die Namen Wacholder und Holunder. Quellen: Ökunomisches Heiligenlexikon, Das schwarze Netz, Germanische Mythologie. |
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Hilterscheider Kalenderuntersuchungen |
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Abb. 64 - Kalenderlinien bei Hilterscheid mit durchgängiger Sophienlinie (15.5.), Standorte Wegekreuze (gelb), Brunen und Marienaltar (rot) Neben den weiter ober angeführten Kalenderlinien, die den Martinstag kennzeichnen, weist Hilterscheid folgende Kalenderlinien auf: Hellblau = Martinstaglinie
11.11. Der weiß eingezeichnete kleine Kreis deutet auf einen möglichen ehemaligen Kultstätten- oder ersten Siedlungsbezirk an dieser Stelle hin. Hier befindet sich der höchste Punkt Hilterscheids. Die anderen Kalenderlinien verlaufen entlang von Flurausrichtungen oder Wirtschaftswegen. Von den 2 Wegekreuzen steht eines auf privatem Grund. Der Dorfbrunnen befindet sich unweit eines Marienaltars in zentraler Mitte an einer Haltestelle für den Öffentichen Nahverkehr. (rote Markierung) |
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Abb. 92 - Blick von der Selbachstraße Richtung Mutscheid (Kirche), Berresheim (Bildmitte) und Odesheim So ungefähr müßte sich der Sonnenaufgang von Hilterscheid aus am 15.5. um 05:46 Uhr über Odesheim beobachten lassen. Die Ausrichtung liegt auf 58° 38' 29" (Grad, Minuten, Sekunden) |
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