Merkmale eines vorzeitlichen Dorftypes





Die Warfendörfer am Krummhörn nordwestlich von Emden in Ostfriesland


Abb. 1 - Lage des Untersuchungsgebietes Krummhörn und Umgebung

Merkmale eines vorzeitlichen Dorftyps

Wer sich mit Stonehenge und vorzeitlichen Kalendern in der Eifel beschäftigt, vermutet kaum Dorfanlagen in Ostfriesland, die ähnliche Attribute wie Old Sarum / Salisbury oder Avebury in England aufweisen, die bereits um 3000 v. Chr. angelegt und erweitert wurden und somit etwa 5000 Jahre alt sind.


Abb. 2 - Vorzeitliche Anlage bei Salisbury - Der Ort weist an seiner schmalsten Stelle einen Durchmesser von etwa 420 m und an seiner längsten Stelle einen Durchmesser von etwa 540 m auf.

Avebury in England, umgeben mit einem Wallgraben im Durchmesser von 400 - 420 m ist ebenfalls für Touristen aus aller Welt ein magischer Anziehungspunkt und kann auf die Zeit bis 2600 v. Chr. zurückblicken.


Abb. 3 - Avebury

Es wird kaum jemand auf die Idee kommen, einen vorzeitlichen Weidebezirk oder durch Frühgermanen abgestecken Weide- oder Wohnbereich hinter diesen englischen Bodendenkmälern zu vermuten und diesen auf eine Kulturstufe mit einem deutschen Keltenring oder ostfriesischen Warfendorf stellen, schließlich liegen etwa 2000, 3000 oder 4000 Jahre Zeit zwischen beiden Kulturen. Und dennoch weisen sie Gemeinsamkeiten auf


Abb. 4 - Das Warfendorf Rysum, etwa 11,5 km von der Emdener Innenstadt gelegen, hat einen Durchmesser von 400 - 425 m.

Die Zwecke der Kreisanlagen sind historisch bedingt (Kalender, Kultstätte, Hengeanlage und Wohnhügel). Es handelt sich um unterschiedliche Kulturen, die auf dem megalithischen Fuss (=karolingischer Fuss) beruhen. Die weiteren Untersuchungen werden zeigen, ob die Warfendörfer am Krummhörn sonstige besondere Merkmale aufweisen und ob Rysum als typisches gut erhaltenes Muster der übrigen Warfendörfer gelten kann.





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