Kalenderübersicht |
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Ein vermutetes Kalendersystem für solare und bäuerliche Zwecke Als nach grober Analyse einiger Warfendörfer, insbesondere des zentralen Ortes Pewsum festgestellt wurde, daß die Warfen offensichtlich untereinander auf Kalenderlinien verbunden sind, entstanden einige Auswertungsskizzen. Diese umfassen die 23 Standorte: Greetsiel, 18 Warfendörfer am Krummhörn, die 3 Warfendörfer im Gebiet der Gemeinde Hinte und der höher gelegene Friedhof und Park im Emdener Vorort Harsweg. Sonnenbeobachtungen und Kalenderlinien Als Kalenderlinien werden in den Seiten von vorzeitkalender.de die Verbindungslinien zwischen 2 Standorten auf markanten Höhen bezeichnet, die zu bestimmten Zeitpunkten Sonnen- oder Mondbeobachtungen zulassen. Die hiesigen Analysen beziehen sich auf die Sonnenaufgänge. Man nennt diese Art der Analyse auch Azimutwertbetrachtung. Als in Frage kommend wurden folgende Daten untersucht. a) 1. Mai SA bei 65 Grad
(1.-Mai- oder Beltainelinie) Am Beispiel der
Sommersondenwendlinie sei folgende Aussage gemacht: Schaut man von
Pewsum am 22.6. morgens in Richtung Nordwest, so geht genau über
Grimersum (50 Grad) die Sonne auf. Durch die Festlegung der
Standorte und Verbundenheit der Orte untereinander waren die
Vorfahren in der Lage, an bestimmten Standorten das genaue Datum
zu bestimmen. Im folgenden wird also analysiert, ob alle
untersuchten Orte miteinander auf Kalenderlinien verbunden sind
und ob von einem Kalendersystem mit zentralem Kalenderort
auszugehen ist.
Verblüffenderweise
verfügen alle Warfenorte am Krummhörn über einen
komplementären Kalenderort. |
Standort |
Merkmal |
Frühling / Sommer |
Herbst / Winter |
Ereignisse |
Greetsiel |
aktiv |
22.6. SSW |
11.11. Martinstag |
2 |
Pilsum |
aktiv |
22.6. SSW |
11.11. Martinstag |
2 |
Grimersum |
passiv |
1.5. Beltaine |
11.11. Martinstag |
3 |
Eilsum |
passiv |
22.6. SSW |
|
2 |
Visquard |
aktiv passiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
4 |
Jennelt |
aktiv passiv |
1.5. Beltaine |
11.11. Martinstag |
3 |
Manslagt |
aktiv |
1.5. Beltaine |
|
1 |
Uttum |
passiv |
1.5. Beltaine |
11.11. Martinstag |
6 |
Cirkwehrum |
passiv |
1.5. Beltaine |
22.12. WSW |
5 |
aktiv |
1.5. Beltaine |
22.12. WSW |
7 + 1b |
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Groothusen |
aktiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
4 + 3b |
Woquard |
aktiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
5 + 3b |
Hamswehrum |
aktiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
2 + 2b |
Kloster Sielmönken |
aktiv |
15.5. Sophientag |
22.12. WSW |
1 + 3b |
Canum |
aktiv |
22.6. SSW |
1.11. Samhain |
4 + 2b |
Upleward |
aktiv |
1.5. Beltaine |
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2 + 1b |
Freepsum |
aktiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
9 + 2b |
Groß Midlum |
aktiv |
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1.11. Samhain |
6 + 2b |
Campen |
aktiv |
1.5. Beltaine |
1.11. Samhain |
2 +1b |
Loquard |
aktiv |
1.5. Beltaine |
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3 |
Harsweg |
passiv |
[keine Untersuchung außerhalb der Warfendörfer außerhalb Krummhörns] |
1.11. Samhain |
4 + 3b |
Rysum |
aktiv |
15.5. Sophientag |
|
1 |
Emden-Centrum |
passiv |
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1.11. Samhain |
1b |
23 untersuchte Standorte |
*) Irrtümer vorbehalten |
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78 + 24b |
Auswertung Das Kalendersystem verfügt
über folgende Linien: Am häufigsten treten Kalenderlinien zwischen 2 Standorten auf, daneben gibt es solche, die mehrere Standorte miteinander verbinden: a) 1.5. = 5 Linien mit 2
Standorten, 1 Linie mit 3 (4) Standorten Als bedingte Kalenderlinien oder Standorte (in Klammern oder mit b bezeichnet) werden solche angesehen die im jeweiligen Fall keine Betrachtung am Warfenmittelpunkte oder nahe beim Zentrum ermöglichen, sondern über einen Standort am Warfenrande zur Sonnenbeobachtung herangezogen werden können. Die Warfen mit den meisten Verbindungslinien zu den Nachbarn haben in der Kalenderanalyse die höhere Bedeutung, insbesondere wenn die Warf zwischen zwei anderen Kalenderorten liegt. Solche Orte sind Visquard (WSW) Als besonders brauchbare aktive Kalenderorte erweisen sich Groothusen mit 4 Aussagen
(15.5. Einsaat, 22.6. SSW, 1.11. Winterbeginn, 11.11. Ende der
Feldarbeit) |
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Schlußbetrachtung Das gesamte System ist dezentral zu verstehen. Durch die Beziehungen der Bewohner untereinander wurden die bevorstehenden wichtigen Kalenderdaten weitergegeben. Von Groothusen waren verläßliche Daten bezüglich des Anfanges der Feldarbeit und Ende des Sommers zu erwarten. Vom benachbarten Pewsum aus kam die Nachricht über Ende des Frostes und den bevorstehenden Sonnenwenden. Ansonsten dürfte Freepsum ein bedeutender Kalenderort gewesen sein. Der zentrale Häuptlingssitz Pewsum war mit den 1200-Fuß-Warfen Upleward und Uttum auf der Linie des germanischen sommerlichen Halbjahres vom 1.5. verbunden und verfügte mit den Orten Groß Midlum und Grimersum (je 1000 Fuß-Warfen) über solare Kalenderlinien. Grenzen der Betrachtungen Nicht berücksichtigt wurden bei dieser Analyse Sonnenuntergangsbetrachtungen sowie eine Analyse der germanischen Kultereignisse 1.2. und 1.8., sowie eine Analyse von Standorten die auf Mondwende-Linien liegen. Persönlicher Hinweis des
Verfassers: |